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Kinder sehen modernes Marionettentheater
GAMMERTINGEN / sz Viele Kinder und oft auch ihre Eltern hat es am verkaufsoffenen Sonntag in die Stadtbücherei Gammertingen gezogen. Die Puppenbühne Stange zeigte hier das Musical für Kinder Ritter Rost und die Hexe Verstexe. Kerstin und Mario Stange spielten auf ihrer metallisch glänzenden Marionettenbühne modernes Puppentheater in Kasperle-Manier für Kinder ab vier Jahren. Der ungehobelte Ritter Rost musste lernen, seine Mitspieler Fräulein Bö und den Drachen Koks nicht zu kommandieren, sondern zu bitten und zu fragen. Der gewissenlose Kapitän wollte den Drachen Koks an die Hexe verkaufen, aber der Matrose war bei Greenpeace und machte da nicht mit. Die Kinder wurden immer wieder befragt und durften über den weiteren Gang der Handlung mitbestimmen. Die Zwischenfragen der Akteure halfen den Kindern gleichzeitig, die Spielhandlung besser zu verstehen. So blieben auch die Kleinen bis zum Schluss bei der Sache. Anschließend konnte sich Groß und Klein noch gemütlich unterhalten bei Kaffee und Kuchen, die das Bücherei-Team und einige Leser gestiftet hatten, und auch der große Flohmarkt, der noch bis Ende der Woche aufgebaut ist, fand Zuspruch.


(Erschienen: 21.10.2010 18:00)

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Dorfen - Die dummen Tiere stören sie in ihrem Hexenwald genauso wie die stinkenden Blumen. Selbst von den schreienden Kindern, "nein, Blumen sind schön", lässt sich die böse Hexe Wackelzahn keines Besseren belehren. Und wäre ihr Nachbar, der Zwergenkönig Wurzelpurzel, keine Handpuppe, würde ihm der Angstschweiß auf der Stirn stehen.
<P>Nur der Kasperl ist wie immer gut gelaunt. Mit einem fröhlichen "Tri Tra Tralala" kündigt er sich auf der Bühne an und die rund 30 Kinder in Dorfens katholischem Pfarrheim singen lautstark mit.<P>Einmal am Tag spielt Mario Stange mit seiner Frau Kerstin Kasperltheater. Um genügend Zuschauer zu haben, gehen sie mit ihrer "Puppenbühne Stange" auch mal für drei bis vier Wochen auf Tournee.<P>Ins Dorfener Pfarrheim sind viele Kinder gekommen, die mit ganzem Herzen dabei sind. Als die böse Hexe Wackelzahn ihren hinterhältigen Plan verrät, den Zwergenkönig in einen Stein verwandeln zu wollen, versuchen die Kinder, ihr mit der ganzen Kraft ihrer Lungen Einhalt zu gebieten: "Du blöde Hexe!"<P>Wenn seine kleinen Gäste so viel Spaß haben, freut sich auch Mario Stange. Der hauptberufliche Puppenspieler muss an diesem Tag in Dorfen ohne seine Frau die Puppen tanzen lassen. Da kommt er ganz schön ins Schwitzen. Schließlich muss er hinter der Bühne immer leicht geduckt stehen. Und von den Scheinwerfern, die die Bühne ausleuchten, wird es auch nicht kühler.<P>Doch davon bekommen die Kinder vorne nichts mit. Sie versuchen dem Kasper gerade den teuflischen Plan der Hexe zu erklären. "Die Hexe ist schrecklich", wird er gewarnt. Doch der Kasperl kommt zu spät. Mit ihrem Zauberbesen hat Wackelzahn den netten Wurzelpurzel schon in einen Stein verwandelt. Doch Gott sei Dank haben sich die Kinder den Zauberspruch gemerkt. "Hokus Pokus 1, 2, 3. Zauber sei vorbei. Vorbei", tönt es durch das Pfarrheim und schon ist Wurzelpurzel wieder munter.<P>Die Geschichten erfinden die Stanges meistens selbst. Selten übernehmen sie ein Märchen der Gebrüder Grimm. Für die Inszenierungen verwenden die beiden sechs original Hohnsteiner Handpuppen, die Klassiker unter den Puppen mit bemalten Holzköpfen.<P>Die Kinder sind glücklich. Wurzelpurzel ist gerettet und der Kasperl hat den Zauberbesen. Doch was soll mit der bösen Hexe passieren? Kasperl schlägt vor, sie auch zu verzaubern. Doch in was? Eine lange Diskussion mit den Kindern entbrennt. "In einen zwei Tonnen schweren Stein", fordert der erste. "In eine Blume", wünscht sich die nächste. Doch der Vorschlag vom Kasperl, die böse Hexe in eine liebe Hexe zu verwandeln, gefällt allen. Gesagt, getan. Und schon will die Hexe Wackelzahn Blumen pflanzen und Tiere in ihren Wald einladen.<P>Und während die Kinder noch ganz aufgeregt nach Hause gehen, packt Stange seine selbstkonstruierte Bühne ein und hofft für seine nächste Vorstellung wieder auf so viele begeisterte Besucher wie in Dorfen. Christiann
Seidel<P>

(Erschienen: 02.07.04)

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